Donnerstag, 4. Oktober 2007

nachtrag stay

noch eine schnelle, unausgereifte überlegung zu stay: auf grund der visuellen inszenierungsweisen liegt es nahe überlegung zu der signifikanten überlagerungsstrategie des films hinsichtlich der identitäten der beiden männlichen protagonisten anzustellen.

geht man nun davon aus, dass der autounfall (exposition und schluss) die rahmenhandlung bilden, die die einzig ‚reale’ ebene darstellt, so bleibt die frage: was bietet der im verhältnis dazu doch dann als recht lang zu beschreibende mittelteil an? die monatgeform (visuelle ebene), das patchwork der beiden biographien ‚letham und sam’ (narrative ebene) ermöglicht folgende lesart: die spätmoderne hat sich von der vorstellung der ‚einen’ kohärenten identität verabschiedet und postuliert stattdessen ein vorstellung von personeller identität, die sich aus mehreren identitätsaspekten bildet, die als ein differenziertes arrangement aus den unterschiedlichen interessen des einzelnen zu verstehen sind. dies trifft natürlich ebenso auf den beim autounfall sterbenden letham zu, der nun nocheinmal sein leben an sich vorüberziehen sieht, in welchem natürlich auch die unterschiedlichen identitätsaspekte eine rolle spielen. je schwächer er wird, desto schwere fällt die trennung seiner einzelnen interessen (zunahme der filmsprachlichen verzerrungen im verlauf des films gegen ende zu). der arzt an der unfallstelle dient als visuelle leihgabe um die unterschiedlichen identitäten lethams darzustellen, die sich in diesem fall hauptsächlich in eine art von es und über-ich differenzieren…(das gefällt mir persönlich natürlich nicht so, aber dafür sprechen leider trotzdem zu viele signale aus dem film, wie z.B. die frage nach der vernunft, die art der kleidung, die beleuchtung etc.) ein teil lethams weiß schon an der unfallstelle, dass er so ohne seine familie nicht weiterleben möchte und der andere teil (sam/vernunft) möchte das er versucht weiter zu machen umd „die schönen dinge“ trotzdem zu erkennen. nun wir wissen letham setzt sich durch. der arzt am unfallort hat nichts mit sam gemein, ausser dass er ihm sein äußeres ‚borgt’ um den letzten konflikt auszuhandeln.

der hauptteil des films lässt sich folglich als eine art der bewusstseins-collage verstehen, in welcher der letzte konflikt lethams ‚will ich weiterleben oder nicht’ ausgehandelt wird.

nun ja wie gesagt es nicht ausgereift.

a.

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